Im TSL-Lager hat man natürlich nicht mit einem Fehlstart in die neue Spielrunde gerechnet (0:4 Zähler/vorletzter Tabellenrang). Dem Gegenüber war genauso wenig zu erwarten, dass Aufsteiger TV Ebersdorf mit 6:0 Punkten die Tabelle anführen würde. Die Korbstädter wollen so schnell wie möglich aus der Negativspirale herauskommen, denn, so John: „Mit jeder Niederlage wird es schwieriger, und der Druck wächst“.
In Bayreuth gilt es für die Korbstädter, an die gute Leistung der ersten Hälfte gegen Ebersdorf anzuknüpfen. Einen Großteil der Verantwortung nehmen die Spielertrainer John und Rödel auf sich, deren Wechselentscheidungen möglicherweise ein besseres Ergebnis beim TVE verbaut haben. „Wichtig ist auch, dass jeder Spieler selbst einsieht, einen Teil des Misserfolgs zu tragen. Das ist der erste Schritt zu besseren Leistungen“, erklärt das Trainer-Duo.
Zwei Spiele – zwei Siege! Der Start in die höhere Spielklasse verlief für den TV Ebersdorf perfekt. Zusammen mit dem HC Bamberg II führt er die Bezirksliga an. Sebastian Streng ragt mit aktuell 28 Toren aus einer in der Breite offensiv starken Ebersdorfer Mannschaft heraus. Ihn allein mit einer Kurzdeckung außer Schach zu setzen, wird also nicht reichen, um den Gastgeber in die Knie zu zwingen.
Unablässig für die Partie in Ebersdorf ist es für die Korbstädter, dem Gastgeber von Anfang durch eine konsequente Abwehr den Schneid abzukaufen und ihn seinerseits mit schnellem, konzentriertem Offensivspiel gehörig unter Druck zu setzen.„Wir freuen uns riesig, dass die neue Handballsaison endlich auch für uns startet!“. Die Trainer der Männermannschaft der TS Lichtenfels, Cornelius John und Philipp Rödel, bringen die gute Stimmung im TS-Lager vor dem ersten Pflichtspiel in der neuen Bezirksliga-Saison klar zum Ausdruck. Dazu kommt, dass der Auftakt auf eigenem Boden und vor den eigenen Fans stattfindet. Am Samstag um 16 Uhr ertönt im Sportzentrum an der Friedenslinde der Anpfiff.
TSL-Coach Johns Saison-Einschätzung lautet folgendermaßen: „Dass in unserer Liga nur noch acht Mannschaften vertreten sind führt dazu, dass es in der Tabelle wohl sehr eng zugehen wird. Durch Niederlagen wird man schnell an Boden verlieren. Aber die Möglichkeit, durch einige Siege schnell nach oben zu klettern, besteht natürlich genauso. Insgesamt glaube ich, dass das Leistungsvermögen der beteiligten Teams - verglichen zur Vorsaison - gestiegen ist. Grundsätzlich wollen wir logischerweise mehr Siege als Niederlagen einfahren und dann sehen wir im März 2019, wozu es reicht.“
Außer Ferdinand Brunner, der das Team Richtung Mittelfranken verlassen hat, gibt es keine personellen Veränderungen bei den Lichtenfelsern. Benedikt Freiburg und die A-Jugendlichen Jonathan Rießner und Lukas Will erweitern den Kader.
Aus verschiedenen Gründen ließ die Trainingsbeteiligung in der Vorbereitung leider zu wünschen übrig. Den Trainern kommt allerdings zugute, dass weite Teile der Mannschaft gut miteinander eingespielt sind. Der Kern des Teams mit Lukas Tremel, Philipp und Maximilian Rödel, Philipp Mahler und Wolfgang Schulze steht. Die restlichen Positionen werden form- und situationsbedingt angepasst. Nach seinem Knorpelschaden im Knie ist erfreulicherweise Cornelius John selbst wieder einsatzbereit.
Die Reserve vom HC Bamberg hat nur noch bedingt etwas mit jener gemeinsam, die die TSL im vergangenen März geschlagen hat. Die Ex-Landesliga-Spieler Julian Sommer, Stephan Götz, Florian Kratzer und Top-Keeper Carsten Kropf verstärken den HCB II enorm. Die ersten Punkte holten sich die Domstädter vor Wochenfrist gegen den TSV Weitramsdorf. Der Gast muss gegenüber dem Heimteam dementsprechend keinen „Kaltstart“ hinlegen und ist schon allein deshalb favorisiert. Für die Gastgeber ist diese Begegnung die erste Standortbestimmung. „Wenn wir über 60 Minuten Kompaktheit und schnelles Umschaltspiel präsentieren, können wir die Partie lange offen halten“, so Johns Einschätzung.
Mit einem fünften Tabellenplatz und einer ausgeglichenen Punkteausbeute von 18:18 endete die Premierensaison unter den beiden Spielertrainern Philipp Rödel und Cornelius John in der Bezirksliga für die TSL-Handballmänner recht zufriedenstellend. Solide Auftritte wechselten sich mit starken Leistungen und enttäuschenden Partien ab. Bezeichnend für diese Leistungsschwankungen ist die Tatsache, dass man gegen jeden Gegner in der Liga genau einmal gewonnen und einmal verloren hat – sowohl gegen die Spitzenreiter, wie auch gegen die Kellerkinder. Für die kommende Saison gilt es nun, konstant gute Spiele aufs Feld zu bringen. Für dieses Ziel trainiert die Mannschaft seit knapp sechs Wochen wieder. Während in der ersten Vorbereitungsphase vor allem Verletzungsprävention und Ballsicherheit auf dem Programm stehen, wird im August und September vermehrt an der Kondition gearbeitet, bevor gegen Ende der Vorbereitung der taktische Feinschliff erfolgt.
Fast schon traditionell gab es bei der TSL in der Sommerpause einige strukturelle wie personelle Veränderungen. Die zweite Männermannschaft wurde aufgrund von Spielermangel vom Spielbetrieb abgemeldet. Stattdessen wird es wieder eine A-Jugend unter der Leitung von Benedikt Freiburg geben. Ferdinand Brunner verlässt den Verein in Richtung Erlangen und Joris Rießner weilt weiterhin im Ausland und wird zumindest in der Vorrunde nicht zur Verfügung stehen. Auch andere Spieler müssen studien-/berufsbedingt oder aus familiären Gründen kürzertreten. Nichtsdestotrotz wird die TS Lichtenfels um Lukas Tremel, Wolfgang Schulze und Philipp Mahler eine junge und konkurrenzfähige Bezirksligamannschaft stellen, zumal weitere A-Jugendliche mit einem Doppelspielrecht ausgestattet wurden und somit den Trainings- und Spielbetrieb bereichern. Eine solide Spielrunde mit mannschaftlich geschlossenem Auftreten und mehr Siegen als Niederlagen ist das Ziel für die Truppe.
Für die Integration der A-Jugendlichen und die Verbesserung des Zusammenspiels untereinander kommt es der Mannschaft gelegen, dass die Saison so spät wie noch nie beginnt – die TSL startet erst am Samstag, den 20.10.2018 (16.00 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den HC Bamberg II in die Saison – und somit weitere Wochen zur Saisonvorbereitung zur Verfügung stehen. Darüber hinaus, ist die Mannschaftsanzahl in der Bezirksliga von zehn auf acht geschrumpft. Während der HSV Hochfranken II in die Bezirksoberliga aufgestiegen ist, wechselt der ASV Pegnitz den Spielbezirk. Zudem hat der TV Hof überraschend seine Mannschaft zurückgezogen und geht künftig in der Bezirksklasse an den Start. Aus den drei Bezirksklassen hat lediglich der TV Ebersdorf sein Aufstiegsrecht wahrgenommen. Somit bleiben der TSL unangenehme Auswärtsfahrten wie Hof, Selb oder Pegnitz erspart. Mit insgesamt nur 14 Ligaspielen gestaltet sich der Spielplan außergewöhnlich übersichtlich, weshalb einem konzentrierten und erfolgreichen Start umso mehr Bedeutung zukommt.