Auf dem ersten Blick liest sich das Ergebnis von 36:24 (21:13), das die Handballherren der TS Lichtenfels gegen ihren Bezirksliga-Gast von der HaSpo Bayreuth einfuhren, ja ordentlich. Tatsächlich legten die Korbstädter gegen eine über 50 Minuten in Unterzahl agierende Rumpftruppe aus der Wagnerstadt eine Schlafmützigkeit an den Tag, die vor allem das Trainerduo John/Rödel auf die Palme brachte. Die Gäste hingegen haben ob ihres großen Kampfgeistes trotz großer Notlage die Tapferkeitsmedaille verdient.
Spielertrainer Cornelius John war ob des Auftritts seines Teams stinksauer. Und auch Philipp Rödel sparte nicht an Kritik: „Wir haben keinerlei spielerisches Verständnis gezeigt. Kein einziger Spieler hat die moralische Verantwortung übernommen! In der Abwehr haben wir nur ein Drittel von dem geleistet, was nötig gewesen wäre. Unsere Vorgaben wurden in keiner Weise umgesetzt!“
Nur mit einem Wechselspieler reiste die HaSpo III in Lichtenfels an, und mit Maximilian Gräßel stand ein Feldspieler zwischen den Pfosten. Als Gräßel beim Versuch, Wolfgang Schulze im Konter zu stoppen, mit der roten Karte disqualifiziert wurde (9.) und zwei Minuten später auch noch Stefan Kalina mit Fußverletzung ausschied, hatte der Gast bis zum Ende nur noch fünf Spieler zur Verfügung.
Die TS Lichtenfels kam in der Abwehr mit der permanenten Überzahl überhaupt nicht klar, überzeugte aber wenigstens offensiv. Durch viele Tempogegenstöße über Wolfgang Schulze setzte sich die TSL nach dem 6:5 (8.) zur Pause mit 11:8 leicht ab.
Nach der Standpauke in der Kabine durch die TS-Trainer verlief die zweite Halbzeit für die Gastgeber besser. Defizite in der Abwehr merzten Tim Renner und Michael Macheleid mit tollen Paraden im Tor gut aus. Vor allem der Bayreuther Stefan Sperner sorgte trotzdem dafür, dass seine Mannschaft noch recht ordentlich mithielt.
Freilich schwanden bei den kämpfenden Gästen mehr und mehr die Kräfte, zumal die TSL weiter kräftig aufs Tempo drückte. Am Ende stand ein 36:24 auf der Anzeigetafel, über das sich jedoch keiner im heimischen Lager so richtig freuen konnte.
TS Lichtenfels: Renner, Mi. Macheleid – Ph. Rödel, M. Rödel (2), Brunner (2), Schulze (10), Ma. Macheleid (4), Will (5), Tremel (3), Mahler (1), Jon. Rießner, Söllner (3), Geuer (6).
HaSpo Bayreuth II: Gräßel, Nowak – Wilke (3), Sperner (8), Schmidt (2), Kalina (1), Heckel (3), Fleißner (7).